Wissenswertes zu Gold, anderen Edelmetallen und Legierungen

Gold

Gold ist witterungsbeständig und verliert auch nach Tausenden von Jahren nicht seine einzigartig gelbe Farbe. Goldmünzen wurden schon um 3000 v. Chr. hergestellt und dienten als Zahlungsmittel. Das Metall Gold ist sehr dehnbar, deshalb wird es auch zu Blattgold oder feinem Draht verarbeitet.

Bei der Schmuckverarbeitung werden dem Feingold oft andere Metalle wie Kupfer, Silber oder beides und Palladium beigefügt bis in die 1990er Jahre auch ein kleiner Anteil Nickel für die Weißgoldlegierung. Diese Goldlegierungen dienen zur höheren Festigkeit und Farbveränderung zum Beispiel bei:

Rotgold und Roségold legiert mit höherem Kupferanteil sowie etwas Silber- und Zinkanteil.

Gelbgold in verschiedenen Farbstufen legiert durch verschieden hohe Anteile von Silber, Kupfer und Zink.

Grüngold, hellgelb und grünlich, mit entsprechend hohem Cadmium- und Silber-Anteilen legiert.

Weißgold hellgraues Weiß mit einem Schimmer von hellgelb, legiert mit Palladium und/oder Iridium. Bei früherer Verwendung von Nickel war nur eine geringe Menge nötig, um Gold strahlendweiß reflektieren zu lassen.

Silber

Silber ist gut dehnbar. Wenn es der Witterung ausgesetzt wird, läuft es leicht dunkel bis Schwarz an. Hat aber einen hohen Glanz und ist leicht zu polieren. Wurde im Altertum höher als Gold bewertet und war seltener, unter anderem ein sehr guter Leiter von Wärme und Elektrizität. Zu Schmuck und anderen Kunstgegenständen wird Silber meist mit anderen Metallen legiert.

Platin

Platin bekannt schon ca. 600 v. Chr. im Orient und Asien. Seit Mitte des 18. Jahrhundert auch in Europa bekannt und verarbeitet. Stahlähnliche grauweiße Farbe, Luft, Wasser und säurebeständig. Edelmetall mit einer guten Hautverträglichkeit. Für Schmuckzwecke etwas zu weich, deshalb wird Platin mit Palladium  und/oder Iridium auch Kupfer und/oder Silber legiert. Zur Schmuckverarbeitung wird es mit einem Anteil von 950.000 oder höher verarbeitet. Platin Legierungen von unter 950.000 wie zum Beispiel 800.000, 750.000 oder 585.000 zählt zum minderwertigen Platinschmuck. Um die Jahrhundertwende gerne mit Silber und Gold legiert.

Schmuckgold

Für die Schmuckverarbeitung ist reines Gold nur bedingt verwendbar, da es sehr weich wiederum aber zäh, elastisch und dehnbar ist. Um es härter zu machen, werden Metalle wie Zinn, Iridium, Zink, Gallium und Cadmium in kleinen Mengen hinzugefügt. Durch das Legieren von Gold erreicht man eine höhere Härte, einen gewünschten Farbton und eine Reduzierung der Kosten bei gleicher Menge.

Je höher der Anteil der Fremdmetalle im Gold: Verschwinden mehr und mehr die guten Eigenschaften von Gold wie Korrosionsbeständigkeit, Abrieb, Widerstand und die satte Goldfarbe. Bei geringem Goldgehalt wird der Schmuck schnell brüchig und lässt sich weniger gut löten und bearbeiten.

Gold Reinheitsgrade

Bei der Schmuckherstellung werden insbesondere die Edelmetalle Gelbgold, Weißgold, Rotgold sowie Platin hinsichtlich der unterschiedlichen Härte und der Farbgebung mit Metallen wie Silber, Cadmium, Kupfer, Zink, Palladium oder Iridium legiert. Je höher der Feingehalt – also der Anteil des Goldes ist -, umso edler und hautverträglicher (Allergie) ist so ein Schmuckstück.

Um mal die Frage zu beantworten: Was zählt zum Goldschmuck?

Um es auf den Punkt zu bringen: Im Internationalen Wiener Abkommen vom 15. November 1972 – wobei 19 Ländern unterzeichneten (Stand: 2015) – steht, dass zum Beispiel 333/000 Goldlegierung nicht als Goldschmuck gewertet werden darf, sondern als vergoldete Ware angeboten werden soll.

In der Schweiz zum Beispiel bezeichnet man eine achtkarätige Goldlegierung als goldhaltiges Metall. In anderen Ländern wird es nur in Ramschläden oder Basaren angeboten.

Diese niedrigen Goldanteile in den Legierungen wie zum Beispiel 8 ct./333.000 oder 9 ct./375.000 bewirkt in Verbindung mit Schweiß, Luft oder andere Einflüsse wie Wasser, Parfüm, Make-up usw. fleckig dunkel bis stellenweise schwarz wird und sich dies auf der Haut oder Kleidung überträgt. Auch der Abrieb ist wesentlich höher als beim Schmuck mit höherem Goldanteil. Dies wird oder kann durch vergolden verbessert werden.

750.000 Goldanteile sind internationaler Standard. Damit Sie jahrelang Freude an Ihren Schmuckstücken haben, empfehlen wir einen Goldanteil nicht unter 585.000.

Goldlegierungs-Tabelle für die Schmuckverarbeitung weltweit

Feingehaltsangabe von 1000:
Länder-Angabe:
Karat-Angabe:
333/000
Deutschland
8 K
375/000
England
9 K
417/000
Ausland
10 K
585/000
Deutschland – sehr verbreitet
14 K
750/000
Europa – sehr beliebt in Italien, Frankreich, auch Arabien
18 K
833/000
875/000
916,66/000
Mittlerer Osten – sehr beliebt in der Türkei oder Indien, Arabien
20 K
21 K
22 K
965/000
Thailand sowie in asiatische Länder, sogenanntes „Thai-Gold“
23,2 K
999/000
seltene Verwendung bei filigranen Schmuck, eher bei massiveren Schmuckstücken, weltweit
24 K

Bei Antikschmuck ist dies eine Ausnahme, weil hier andere Kriterien vorliebnehmen. Es zählt mehr der ideelle Wert. Der der Zeit angepasste Wert, zum Beispiel gab es Zeiten, in denen Silber mehr wert als Gold und Platin doppelt so viel Wert wie heute. Die Ressourcen an Edelmetall wie Gold, Silber zu bestimmten Epochen war sehr knapp, deshalb verwendete man Eisen und Stahl (Eisenschmuck) oder andere Metalle mit niedrigen Goldanteil wie zum Beispiel 333/000, 375/000 oder Tombak > ca. 85 % Kupfer mit ca. 15 % Zink – verwendet beim Böhmischen Granatschmuck in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert.

Granatengold Feingehalt 250.000 > Verwendung beim Granatschmuck in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert. Zu bestimmten Zeiten war das Gold rar und nicht erschwinglich zum Beispiel 1814 bis 1848, sodass am Goldanteil gespart wurde zum Beispiel bei Schaumgold.

Die Schaumgold-Schmuckstücke waren zu dieser Zeit hohl gehalten um weniger Gewicht und Masse zubekommen, aber dennoch voluminös wirkten.

Bezeichnungen für Legierungen von Gold und Platin sowie Imitationen

Edelmetalllegierungstabelle Antikschmuck Silber

Im Deutschen Reich wurde bis 1887 der Feingehalt bei Silber in Lot angegeben, ausgegangen von der Kölner Mark (Gewicht 233,885 g). Sie wurde in 16 Teile geteilt: Umrechnung 1 Lot = 1/16 Mark = 18 Grän, wobei heute 16 Lot gleich 1000 von 1000 Teile entsprechen – nach der heutigen Umrechnung.

Ab 1888 trat das Gesetz im Deutschen Reich über den Feingehalt von Gold und Silber in Kraft. Mit dem Zeichen von Gold in Form einer Sonne und Silber als Halbmond sowie die Punze des Feingehaltes der jetzt von 1000 Teilen ausging also zum Beispiel 585 von tausend sowie der Stempel Reichskrone und Herstellerstempel. Das Gesetz mit der Punze des Feingehaltes in Tausendteilen gilt bis heute.

1972 wurde in Wien ein internationales Abkommen, die sogenannte „Hallmarking-Kovention“, eine einheitliche Punzierungen für Gold, Platin, Silber etc. von 19 Ländern vereinbart.

Ein kleiner Ausschnitt von Stempel und Punzen verschiedener Länder für Gold und Silber

Stempel/Punze setzt sich aus folgendem Schema u.a. zusammen:

Es wurden Zeichen verwendet aus:

Münzgold weltweit – kleiner Überblick:

Feingehaltsangabe von 1000:
Länder-Angabe:
Karat-Angabe:
900/1000
Österreichische Kronen: 10 Kronen / 20 Kronen / 100 Kronen
Deutsches Kaiserreich: 5 Mark / 10 Mark / 20 Mark
21,6 K
21,6 K
830 bis 917/1000
Türkische Goldmünzen
19,9 K bis 22 K
917/1000
Krügerrand
22 K
917/1000
American Eagle
22 K
986/1000
Dukaten Gold aus Österreich
23,6 K
999/1000
China Panda
Andorra Eagle
Schweizer Vreneli
24 K
24 K
24 K
999,9/1000
Australian Kangaroo Nugget Gold
Kanadischer Maple Leaf Gold
Wiener Philharmoniker Gold
24 K
24 K
24 K
999,99/1000
Call oft he Wild Kanada verschiedene Tiermotive von 2014 bis 2016
24 K